BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen
Naturidyll

Gegen die Versalzung der Werra

Neun Jahre nach Einführung der EU-Wasserrahmenrichtlinie werden noch immer über 450 Kilometer Flusslauf von Werra und Weser durch die Salzeinleitungen aus der Kaliindustrie massiv geschädigt. In einem vom BUND in Auftrag gegebenen Gutachten belegte das Institut für Gewässerökologie und Fischereibiologie Jena (IGF) eindeutig den Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Artenvielfalt und der Salzeinleitung in die Werra.

Getigerter Flohkrebs und Neuseeländische Schnecke: Brackwasser-Arten sind die einzigen überlebenden Kleinlebewesen im versalzenen Fluß.

Bei den aktuellen Untersuchungen des Makrozoobenthos fanden die Gutachter oberhalb der Salzeinleitungen zwischen 30 und 60 Arten, unterhalb von Gerstungen weniger als zehn Arten. Die dortige Lebensgemeinschaft in der Werra wurde zudem von nur zwei ortsfremden Salzwasserorganismen dominiert. Der BUND rief die Behörden dazu auf, Grenzwerte für die eingeleiteten Salze neu festzusetzen, die schnellstmöglich, spätestens aber bis 2015, in Werra und Weser die Wiederansiedlung einer natürlichen Artenvielfalt ermöglichen. Auch die Verpressung von Salzabwässern in den Untergrund muss umgehend gestoppt werden. Hier ist mittlerweile die Schädigung des Grundwassers nachgewiesen.

Salzhalde Hattorf in Hessen

Auch am Runden Tisch „Gewässerschutz Werra/Weser und Kaliproduktion“ hat der BUND Thüringen stellvertretend für alle Thüringer Umweltverbände mitgearbeitet und die Forderungen zum endgültigen Stopp der Versalzung zum Gegenstand der Verhandlungen gemacht.
In einer abschließenden Empfehlung hat der Runde Tisch inzwischen als Ergebnis seiner mehr als zweijährigen Beratungen die drastische Reduktion der Salzabwässer durch Vermeidung und Verwertung und den Bau einer Salzpipeline zur Nordsee für die Restabwässer gefordert. Diese Empfehlung wird vom BUND Thüringen wie auch von der überwiegenden Mehrheit der übrigen Teilnehmer des Runden Tisches begrüßt.
Nur die Kali & Salz AG lehnt die Empfehlungen des Runden Tisches ab und macht damit deutlich, dass das Unternehmen an einer Lösung der Salzproblematik nicht interessiert ist.

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Weitere Informationen zur Werra- Versalzung auf: lebendige-werra