Viele Wälder sind aber in den letzten 200 Jahren stark verändert und überwiegend in Fichten – und Kiefernmonokulturen umgewandelt worden. In Zeiten des Klimawandels sind diese zunehmend bedroht. Durch massiven Borkenkäferbefall sind in den letzten 4 Jahren tausende Hektar Kahlflächen entstanden.
Die Waldfläche zu erhalten und so zu bewirtschaften, dass das Ökosystem Wald überlebt und der Mensch von dessen lebenswichtigen Leistungen auch weiterhin profitieren kann, ist eine grundlegende Zukunftsaufgabe unserer Gesellschaft.
Auch unser Kreisverband bringt sich aktiv in diese Diskussion mit ein und beteiligt sich auch aktiv an Pflanzaktionen.
Der Landesverband des BUND Thüringen hat ein aktuelles Waldstrategiepapier vorliegen, in dem die Grundzüge für einen besseren Umgang mit unseren Wälder erklärt werden.
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Aus aktuellem Anlass
Positionspapier des BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen
November 2024
Keine Windkraft im Wald
Der Bund Kreisverband Schmalkalden-Meiningen lehnt den Bau von Windkraftanlagen (WKA) in Wäldern grundsätzlich ab. Die politische Zielmarke, 2% der Landfläche für WKA vorzuhalten, bdeutet für unseren Landkreis, dass etwa zwei Drittel der Neuplanungen Waldgebiete betreffen würden.
Begründung:
1. WKA verursachen in Wäldern unverhältnismäßige und irreversible Schäden an Natur und Landschaft
- Die Zerschneidung von naturräumlich zusammenhängenden Lebensräumen durch Infrastruktur und technische Bauten ist immens.
- Die Versiegelung und Verdichtung von lebenden Bodensystemen mindert deren ökologische Funktionsfähigkeit.
2. Die Folgen des Baus und des Betriebs von WKA im Wald sind gesetzlich und moralisch nicht hinnehmbar
- Die hydrologischen Folgen der Waldkrise bedingen, dass Wälder vielerorts ihre Funktion als Wasserspeicher nicht mehr erfüllen können. WKA im Wald führen zu neuen Kahlflächen, deren Baumbestand im Umfeld zusätzlich gestresst wird. Gleiches gilt für die Zufahrtsstraßen.
- Durch eine Verstärkung des Wasserabflusses erhöht sich die Gefahr von Wasserschäden.
- Das Tötungsrisiko für Vögel, Fledermäuse und Insekten ist im Umfeld von WKA enorm.
3. WKA im Wald wirken kontraproduktiv gegen wichtige Naturschutz-und Klimaziele
- Es kommt zur Verringerung und Veränderung von Biodiversität, speziell von waldtypischen, wenig mobilen Tierarten
- Durch Hitze und Trockenheit verlieren die Wälder zunehmend ihre Fähigkeit, Kohlenstoff in Vegetation und Boden aufzunehmen. Es ist absurd, wenn durch technischen Klimaschutz Ökosysteme geschwächt werden, die selbst zum natürlichen Klimaschutz beitragen.
4. Wälder sind kein geeignetes Areal für WKA
- Lebende Systeme wie Wälder erleiden ein nicht kompensierbaren Funktionsverlust durch technische Veränderung.
- Durch Borkenkäferbefall geschaffene Freiflächen sind keine Option, denn diese regenerieren sich erfahrungsgemäß erstaunlich schnell. Die Selbstheilungsprozesse führen wieder zu einem funktionierenden Wald.
- WKA sind nach dem Prinzip der Schadensminimierung dort anzusiedeln, wo sie mit anderen Flächennutzungen verträglich kombiniert werden können.
5. WKA zerstören den Erlebnis-und Erholungswert einer Waldlandschaft
- Wälder haben einen maßgeblichen Einfluss auf das ästhetische Empfinden der Menschen und seine Gesundheit. Werden traditionelle Waldlandschaften durch WKA verschandelt, fühlen sich viele Bürger in ihrem Heimatgefühl verletzt.