BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen

BUNDLokal: Berichte aus der Region

02. April 2020

Max Sommerfeld, 31 Jahre

Hallo an alle, da draußen oder drinnen!


Ich bin Max (31) und möchte mich auch mal zu Wort melden. Im Moment gibt es so viele Veränderungen, unser Alltag hat sich zum Teil komplett verändert, es ist auch mit vielen Einschränkungen und Verzicht verbunden, aber soweit ich es erkenne: Niemanden, der gesund ist, geht es wirklich schlecht damit.


Natürlich fällt mir Zuhause auch mal die Decke auf den Kopf, aber ich nutze dann die Zeit für die Dinge, die sonst liegenbleiben: z.B. Bücher lesen, die teils angelesen schon seit Jahren im Bücherregal stehen und natürlich so oft es geht: Raus in die Natur! Ich habe das Glück einen eigenen Garten zu besitzen, 900m², da kann ich mich gut austoben und im Moment sieht es auch alles recht gut und gepflegt aus, nicht dass es nicht trotzdem ein „wilder Garten“ bleibt, aber oft bleibt im normalen Alltag dann doch zu viel liegen und ich komme mit der anfallenden Gartenarbeit nicht hinterher. Daneben engagiere ich mich noch in einen Gemeinschaftsgarten in Erfurt, im Moment treffe ich dort aber so gut wie keine anderen Menschen, also auch hier bin ich ziemlich allein auf riesiger Fläche, obwohl: Feldhase, Specht, Meisen, Finken und co. sind auch mit mir dort!

Ich glaube für die Natur ist die momentane Ruhe auch gut: Es wird weniger konsumiert, weniger Treibhausgase emittiert, es ist viel ruhiger in den Städten, Siedlungen und den Betrieben. Bevor wir anfangen uns auf das Weitermachen „nach der Krise“ vorzubereiten, sollten wir uns alle gut überlegen: Was brauchen wir, was wollen wir, wie wollen wir in Zukunft leben?
Die Corona-Krise ist nicht automatisch ein „Glücksfall“ fürs Klima und die Umwelt, auch wenn das zynische Zungen vielleicht behaupten, aber wenn die Politik schon mit Milliardenhilfen sich zum „Aufholen“ bereit macht um die großen Konzerne zu schützen, das Wirtschaftswachstum - und damit auch die Umwelt- und Klimazerstörung - wieder anzukurbeln: Das sollten wir dringend überdenken. Natürlich braucht es staatliche Hilfen in der Krise und in der Zeit danach. Diese dürfen aber ein „Weiter so“, auf Kosten der Umwelt und der jungen Generationen, nicht befeuern. Die staatlichen Hilfen müssen für eine umfassende sozialökologische Transformation genutzt werden und denen helfen, deren Existenzen wirklich bedroht sind, statt lediglich die Gewinneinbrüche großer Konzerne abzufedern.

Abschließend möchte ich natürlich noch Danke sagen, an alle, die mit uns an einem Guten Leben für alle arbeiten und an die, die im Moment alles geben: Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen, im Lebensmitteleinzelhandel, in Produktion und Logistik, Menschen in der Pflege, Ehrenamtliche Helfer*innen, alle die für andere da sind in diesen Zeiten. Seid solidarisch und nehmt das Beste aus der Krise mit. Wir haben die Möglichkeit gerade viel für die Zukunft zu lernen und meine Erfahrung lehrt mir: Nach der Krise ist vor der Krise, doch zusammen können wir sie meistern.

Bleibt gesund, bleibt heiter, bleibt solidarisch.

Max Sommerfeld

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