BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen
Jetzt spenden Mitglied werden

BUNDLokal: Berichte aus der Region

30. März 2020

Gudrun Sickert, 62 Jahre, Schmalkalden

Meine Tage mit Sofie

1. Tag

Mit einem kleinen orangenen Eimer hole ich Sofie, mein Nachbarskind, von zuhause ab, um ihre Mama zu entlasten.  Im Eimer ist ein Gummihandschuh. Darauf sitzt eine Froschhandpuppe mit langen Beinen. Das ist Franz. Sofie ist zweieinhalb Jahre. Sie freut sich, als ich sie abhole, steigt in ihren Wagen und hält den kleinen orangenen Eimer mit ihren Beinen fest.

Unterwegs treffen wir einige Bekannte, darunter einige Nachbarn. Wir erzählen ihnen, was wir vorhaben: Wir wollen Frösche retten. Sie nicken verständnisvoll. Am Froschzaun angekommen, steigt Sofie aus, und wir suchen. Aber hinter dem Zaun ist kein einziges Tier zu finden. Sofie weiß auch warum: Sie frühstücken, meint sie. Dafür finden wir Müll. Immer wieder ist zu hören: Das darf man nicht! Hand in Hand gehen wir zum Tümpel. Da bewegen sich mehrere Froscheierberge. Und darunter, - ja da sind sie. Sie tauchen und verstecken sich, als sie uns bemerken.

Zwei andere Kinder kommen und schauen auch zu. Im Tümpel schwimmt noch eine Ente. Sie fliegt davon und landet im anderen Tümpel daneben. Wir folgen ihr dorthin, und Sofie entdeckt, wie schön es ist, Steine ins Wasser zu werfen. Vorher fragt sie: Darf ich das?

Nun geht es nach Hause. Sofie möchte jetzt zu ihrer Mama. Auf dem Rückweg bellt ein Hund von einem Balkon und schaut uns durch das Geländer an. Wir erwidern den Blick. Dann kommen wir an einer Hühnerschar mit mehreren Hähnen vorbei. Aber keiner der Hähne kräht. Ein kleiner Vogel fliegt vor uns her. Was es doch alles zu entdecken gibt!

2. Tag

Auch heute will Frosch Franz  mit Sofie nach seinen Geschwistern schauen. Unterwegs treffen wir eine Frau mit zwei kleinen Hunden auf dem Arm. Freundlich grüßen wir sie. Ein anderer Hund wird Gassi geführt. Es ist der von dem Balkon. Er heißt Jasson. Und die Katze, die uns entgegenläuft, heißt Felix. Der Hundebesitzer hat es uns verraten. Oh welch ein Glück: Von weitem hören wir einen Hahn krähen. Sofie möchte, dass er noch einmal kräht. Der macht das nicht immerzu, sage ich. Prompt kommt die Frage: Warum?  Der kennt Dich noch nicht.  Ich bin Sofie Schneider, sagt sie bedeutungsvoll zum Hahn. Dann gehen wir weiter zum Froschland.

Wieder sind keine Frösche am Zaun zu finden. Sofie hat den Frosch Franz im Arm. Seine Geschwister sind wieder beim Frühstück. Da entdecken wir einen roten Käfer. Das ist eine Käfermama. Beim Weitergehen kommt der nächste Käfer. Das ist der Papa, meint Sofie. Im Tümpel schwimmt die Ente. Sie scheint zu schlafen. Aber was ist das? Viele Froschköpfe schauen aus dem Wasser und genießen die Sonnenstrahlen. Als wir uns anschleichen, tauchen sie ab. Manche schwimmen davon.

Man sieht die Sonne im Wasser. Sie ist einfach reingefallen und schwimmt auch mit den Fröschen. Sofie und Frosch Franz sind begeistert.

3. Tag

Mal sehen, wer uns heute begegnet.  Wir treffen den Hund Jasson, einen Jagdhund und einen Pudel. Den Hundebesitzern geht ein Lächeln über das Gesicht, wenn sie Sofie mit Frosch Franz im Eimer und diesmal noch mit einem Frösche-Bestimmungsblatt im Wagen sehen. Inzwischen sind wir bei den Menschen und Tieren bekannt.

Wieder ist kein Frosch hinter dem Zaun. Doch am Teich ist viel Bewegung. Auch eine rote Plastiktüte ist zu sehen. Das darf man nicht, sagt Sofie. Mit einem langen Zweig holen wir sie heraus. Plötzlich sehe ich mitten auf dem Weg am hellen Vormittag einen Frosch hüpfen. Ich nahm ihn einfach so mit der Hand, setzte ihn an den Rand des Tümpels. Mit einem Sprung hüpfte er ins Wasser und schwamm davon. Jetzt hatten wir am dritten Tag doch einen Frosch gerettet. Auf dem Heimweg stand eine Mutti  mit Kind am Hühnerzaun. Der Kleine wurde von Frosch Franz herzlich begrüßt, und der Hahn krähte dazu.

Ich war erstaunt, zu wieviel schönen Begegnungen es an nur drei Tagen gekommen war. Jeder hatte Zeit und ließ sich gerne ansprechen. Leider konnte ich das Projekt mit Sofie nicht weiter führen, da die Bestimmungen wegen  Corona verschärft wurden. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es zu vielen solchen Begegnungen kommt.

März 2020

Meine Tage mit Sofie

1. Tag

Mit einem kleinen orangenen Eimer hole ich Sofie, mein Nachbarskind, von zuhause ab, um ihre Mama zu entlasten.  Im Eimer ist ein Gummihandschuh. Darauf sitzt eine Froschhandpuppe mit langen Beinen. Das ist Franz. Sofie ist zweieinhalb Jahre. Sie freut sich, als ich sie abhole, steigt in ihren Wagen und hält den kleinen orangenen Eimer mit ihren Beinen fest.

Unterwegs treffen wir einige Bekannte, darunter einige Nachbarn. Wir erzählen ihnen, was wir vorhaben: Wir wollen Frösche retten. Sie nicken verständnisvoll. Am Froschzaun angekommen, steigt Sofie aus, und wir suchen. Aber hinter dem Zaun ist kein einziges Tier zu finden. Sofie weiß auch warum: Sie frühstücken, meint sie. Dafür finden wir Müll. Immer wieder ist zu hören: Das darf man nicht! Hand in Hand gehen wir zum Tümpel. Da bewegen sich mehrere Froscheierberge. Und darunter, - ja da sind sie. Sie tauchen und verstecken sich, als sie uns bemerken.

Zwei andere Kinder kommen und schauen auch zu. Im Tümpel schwimmt noch eine Ente. Sie fliegt davon und landet im anderen Tümpel daneben. Wir folgen ihr dorthin, und Sofie entdeckt, wie schön es ist, Steine ins Wasser zu werfen. Vorher fragt sie: Darf ich das?

Nun geht es nach Hause. Sofie möchte jetzt zu ihrer Mama. Auf dem Rückweg bellt ein Hund von einem Balkon und schaut uns durch das Geländer an. Wir erwidern den Blick. Dann kommen wir an einer Hühnerschar mit mehreren Hähnen vorbei. Aber keiner der Hähne kräht. Ein kleiner Vogel fliegt vor uns her. Was es doch alles zu entdecken gibt!

2. Tag

Auch heute will Frosch Franz  mit Sofie nach seinen Geschwistern schauen. Unterwegs treffen wir eine Frau mit zwei kleinen Hunden auf dem Arm. Freundlich grüßen wir sie. Ein anderer Hund wird Gassi geführt. Es ist der von dem Balkon. Er heißt Jasson. Und die Katze, die uns entgegenläuft, heißt Felix. Der Hundebesitzer hat es uns verraten. Oh welch ein Glück: Von weitem hören wir einen Hahn krähen. Sofie möchte, dass er noch einmal kräht. Der macht das nicht immerzu, sage ich. Prompt kommt die Frage: Warum?  Der kennt Dich noch nicht.  Ich bin Sofie Schneider, sagt sie bedeutungsvoll zum Hahn. Dann gehen wir weiter zum Froschland.

Wieder sind keine Frösche am Zaun zu finden. Sofie hat den Frosch Franz im Arm. Seine Geschwister sind wieder beim Frühstück. Da entdecken wir einen roten Käfer. Das ist eine Käfermama. Beim Weitergehen kommt der nächste Käfer. Das ist der Papa, meint Sofie. Im Tümpel schwimmt die Ente. Sie scheint zu schlafen. Aber was ist das? Viele Froschköpfe schauen aus dem Wasser und genießen die Sonnenstrahlen. Als wir uns anschleichen, tauchen sie ab. Manche schwimmen davon.

Man sieht die Sonne im Wasser. Sie ist einfach reingefallen und schwimmt auch mit den Fröschen. Sofie und Frosch Franz sind begeistert.

3. Tag

Mal sehen, wer uns heute begegnet.  Wir treffen den Hund Jasson, einen Jagdhund und einen Pudel. Den Hundebesitzern geht ein Lächeln über das Gesicht, wenn sie Sofie mit Frosch Franz im Eimer und diesmal noch mit einem Frösche-Bestimmungsblatt im Wagen sehen. Inzwischen sind wir bei den Menschen und Tieren bekannt.

Wieder ist kein Frosch hinter dem Zaun. Doch am Teich ist viel Bewegung. Auch eine rote Plastiktüte ist zu sehen. Das darf man nicht, sagt Sofie. Mit einem langen Zweig holen wir sie heraus. Plötzlich sehe ich mitten auf dem Weg am hellen Vormittag einen Frosch hüpfen. Ich nahm ihn einfach so mit der Hand, setzte ihn an den Rand des Tümpels. Mit einem Sprung hüpfte er ins Wasser und schwamm davon. Jetzt hatten wir am dritten Tag doch einen Frosch gerettet. Auf dem Heimweg stand eine Mutti  mit Kind am Hühnerzaun. Der Kleine wurde von Frosch Franz herzlich begrüßt, und der Hahn krähte dazu.

Ich war erstaunt, zu wieviel schönen Begegnungen es an nur drei Tagen gekommen war. Jeder hatte Zeit und ließ sich gerne ansprechen. Leider konnte ich das Projekt mit Sofie nicht weiter führen, da die Bestimmungen wegen  Corona verschärft wurden. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es zu vielen solchen Begegnungen kommt.

März 2020

Zur Übersicht