BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen

BUNDLokal: Berichte aus der Region

03. April 2020

Annegret Krause, 22 Jahre Erfurt

Liebe Lokalgäste,

ich bin gerade allein in meiner WG im Studentenwohnheim in Erfurt, meine Mitbewohnerinnen haben den Urlaub bei ihren Eltern verlängert.

Da die Corona-Krise in der Pause zwischen den Semestern begonnen hat, war erstmal gar nicht so viel anders. In dieser Zeit müssen wir Studierenden meistens von Zuhause Texte schreiben und gehen nicht zur Universität.

 

Zum Einkaufen und Spazieren kann ich nach wie vor noch vor die Tür gehen.

Der Einkauf ist in diesen Tagen etwas spannender, denn immer, wenn ich einen Laden betrete, gibt es neue Regeln zur Eindämmung der Krise. Als ich plötzlich nur noch mit Einkaufswagen eingelassen wurde, war ich heilfroh, ein Eurostück im Portemonnaie zu finden. Seitdem hoffe ich immer, dass ich alles dabeihabe, was für den nächsten Einkauf notwendig werden könnte. Einkaufen ist aus der Not zu einem kleinen Abenteuer geworden.

 

Meine Spaziergänge führen mich meistens an Feldern in der Nähe des Studentenwohnheims vorbei. Dort kann ich um diese Jahreszeit wieder die Hasen beobachten. Zweimal hoppelte ein Hase schon wenige Meter vor mir über den Weg, meistens sind die Hasen aber etliche Meter entfernt auf den Feldern. Dafür bleiben sie in sicherer Entfernung schon mal länger an einer Stelle und ich kann sie ein paar Minuten beobachten. Ich habe schon ein paar Mal versucht sie zu fotografieren, aber dafür ist meine Handykamera leider nicht gut genug und die Hasen sind zu weit weg.

 

Daheim habe ich gerade sehr viel Zeit für Hörbücher, Bücher und Filme. Ich finde es gar nicht schlecht, wenn es so ruhig ist und nur ich Zuhause bin. Weder wenn ich früh aufstehe noch wenn ich spät ins Bett gehe, kann ich meine Mitbewohnerinnen in ihrem Schlaf stören. Genauso wenig werde ich abends wachgehalten oder morgens zu früh von Geräuschen in der Küche geweckt. In meinem Zimmer habe ich jederzeit viel Platz, weil der Wäscheständer im Flur niemanden stört.

 

Ich freue mich schon, nach der Corona-Zeit meine Familie und Freunde wieder besuchen und in die Arme schließen zu dürfen. Bis dahin genieße ich die Ruhe und halte mich über das Telefon mit meinen Lieben auf dem Laufenden.

Zur Übersicht