BUND Kreisverband Schmalkalden-Meiningen

Apokalyptische Bilder in Thüringen und Franken – BUND fordert mehr Klimaschutz, um Waldsterben zu stoppen

15. August 2023

Klimakrise verursacht massives Waldsterben in Südthüringen und Nordbayern. BUND macht mit Fotoaktion auf riesiger Kahlfläche auf das Waldsterben und die immensen Folgeschäden aufmerksam.

Apokalyptische Bilder in Thüringen und Franken – BUND fordert mehr Klimaschutz, um Waldsterben zu stoppen


Klimakrise verursacht massives Waldsterben in Südthüringen und Nordbayern. BUND macht mit Fotoaktion auf riesiger Kahlfläche auf das Waldsterben und die immensen Folgeschäden aufmerksam.

 

Die Klimakrise macht insbesondere Wäldern massiv zu schaffen. Viele Waldgebiete in Thüringen und Bayern sind massiv geschädigt oder bereits abgestorben. Besonders schlimm ist das „Waldsterben 2.0“ im Thüringer Schiefergebirge und im Frankenwald. Nahezu 20.000 Hektar sind bereits kahl – apokalyptische Waldbilder, so weit das Auge reicht. In der Geschichte der „modernen“ Forstwirtschaft hat es so etwas in diesem Ausmaß noch nicht gegeben. Wenn die Klimakrise weiter in dieser Geschwindigkeit voranschreitet, sind viele andere Waldregionen ebenfalls bedroht.

 

Mit einer spektakulären Fotoaktion hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am vergangenen Sonntag im Frankenwald in der Nähe von Steinbach am Wald auf diese dramatische Situation aufmerksam gemacht. Mit einer Bildaktion verdeutlichen 120 Aktive, die auf den Stümpfen der abgestorbenen Bäume stehen, die riesigen Dimensionen der Kahlflächen und des Waldsterbens. Die Botschaft wurde mit den Slogans „Wälder retten“ und „Klima schützen“ auf riesigen Bannern untermauert.

 

„Die Klimakrise ist längst in Thüringen und Bayern angekommen, unsere Wälder ächzen unter der jahrelangen Trockenheit und Sommerhitze. Der Regen der letzten Tage ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Insgesamt ist der Zustand vieler Wälder absolut besorgniserregend“ erklärt der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Sebastian König. „Das ,Waldsterben 2.0‘ in Südthüringen und Nordbayern ist ein Vorgeschmack dessen, was allen Wäldern bei ungebremster Klimakrise droht. Unser Mitgefühl gilt den Waldbesitzenden, deren Wälder dem Klimawandel zum Opfer fallen und die Schäden in Milliardenhöhe zu verkraften haben. Noch gravierender allerdings sind die Schäden für die gesamte Gesellschaft, denn die Wälder schützen unsere Lebensgrundlagen.“

 

Wenn die Wälder ihre unersetzlichen Gemeinwohlfunktionen nicht mehr erfüllen können, drohen massive Erosion und Überflutungen, Lebensraumverluste und Überhitzung der Landschaft. Besonders schwer wiegt über dies noch der Verlust des einzigen Netto-Kohlenstoffspeichers, den wir mit den Wäldern hierzulande haben. Dafür tragen die Staatsregierungen von Thüringen und Bayern eine Mitverantwortung. Der BUND fordert von allen Parteien klare Zusagen für mehr Klimaschutz, um die Schäden für die Waldbesitzenden und die Gesellschaft zu minimieren. „Mit Klimaschutzgesetzen, welche auf Empfehlungen und Freiwilligkeit statt auf verbindliche Maßnahmen setzen, werden wir unseren Beitrag zur Rettung der Wälder nicht leisten können“, so König weiter.

 

Der Sprecher des Arbeitskreises Wald des BUND Thüringen, Frank Henkel, fordert ein Sofortprogramm zur Wiederbewaldung: „Es ist in unserem ureigenen Interesse, die entstandenen ökologischen Schäden zu reparieren. Sollte das nicht passieren, werden die Folgekosten unüberschaubar. Auch die Aufstockung von Personal in den Forstämtern ist unverzichtbar, denn die anstehenden Maßnahmen erfordern sehr viel Handarbeit.“

Beim weiteren Umgang mit den Schadflächen fordert der BUND mehr Mut zu unkonventionellen Methoden. Das Belassen abgestorbener Bäume fördere demnach die natürliche Wiederbewaldung und bremse das Anwachsen weiterer komplett kahler Flächen. Dafür sei auch gerade ein neues Förderprogramm des Bundes in Planung.

 

Anlage:

Foto: BUND-Bildaktion auf riesiger Kahlfläche im Frankenwald am 6.8.2023, Foto: Toni Mader

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